Gemeinde
Gelterkinden
Viadukt

Geschichte

Gelterkinden, mundartlich "Gälterchinde", ist entgegen der heutigen Schreibweise (aber im Einklang mit allen älteren Belegen) eindeutig ein -ingen-Name der alemannischen Landnahmezeit. Die ältesten Erwähnungen um 1103 lauten Gelterchingen und Gelterchingin. Der Name ist abgeleitet vom altdeutschen Personennamen Geltrihingun, was so viel bedeutet wie "bei den Leuten des Geltrih".

In Gelterkinden beweisen die Bodenfunde, dass die Gegend seit der jüngeren Steinzeit bis ins Mittelalter kontinuierlich bewohnt war. Von Bedeutung sind römische Siedlungsspuren auf der Rohrbachwiese und auf Mühlstett. Von der Geschichte des Dorfes im frühen Mittelalter ist nur wenig bekannt. Über dem Dorfe erhob sich die St. Peter geweihte Kirche. Unter anderen besassen das Kloster St. Alban, das Stift St. Leonhard, das Domkapitel und verschiedene weltliche Herren Güter in Gelterkinden. Im Jahre 1461 erwarb die Stadt Basel mit der Herrschaft Farnsburg auch Gelterkinden. Dabei mussten verschiedene Rechte anderer Besitzer ebenfalls losgekauft werden. In der Zeit der Basler Herrschaft gehörte Gelterkinden zum Amt Farnsburg. In der Helvetik wechselte es zum Distrikt Gelterkinden, 1814 zum Bezirk Sissach, wo es auch nach der Trennung von Stadt und Land verblieb.

1832/33 hielt Gelterkinden treu zur Stadt und forderte zu seinem Schutz Basler Truppen an. Darauf stürmten Landschäftler die Gemeinde (Gelterkinder Sturm vom April 1832). 1864 verzeichnete Gelterkinden 290 Posamenterstühle und zwei Seidenbandfabriken. Die Eröffnung der Hauenstein-Basislinie im Jahre 1916 brachte dem Dorf weiteren Aufschwung. In den 1960er-Jahren stieg die Bevölkerungszahl markant an. In den Betrieben des bekannten Schuhherstellers "Bally" und der Pneufabrik "Maloya" wurden neben weiteren Betrieben viele Arbeitsplätze angeboten. Die genannten Betriebe wurden aufgelöst oder haben ihre Fabrikation in Gelterkinden eingestellt. In den 1970er-Jahren nahm die Bevölkerungszahl nur noch schwach zu. Aufgrund der regen Bautätigkeit ist die Einwohnerzahl seit einigen Jahren am Steigen.

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